linksjugend[’solid]

Die Linksjugend [’solid] ist ein sozialistischer, antifaschistischer, feministischer und basisdemokratischer Jugendverband. Er greift in die gesellschaftlichen Verhältnisse ein und ist Plattform für antikapitalistische und selbstbestimmte Politik.


Es reicht nicht, von einer besseren Welt zu reden. Wir müssen sie uns erschaffen. Hier und jetzt. Linke Politik darf nicht nur im Kopf stattfinden, sondern muss so radikal wie die Wirklichkeit gelebt werden.

Sei es die Schaffung linker Kulturzentren, alternatives Wohnen, bloßes solidarisches Miteinander, gesellschaftskritische Musik, Literatur oder Kunst, ökologische Lebensführung oder ein anderer Ansatz – wir heißen jedes emanzipatorisches Projekt gut, das Möglichkeiten jenseits des Kapitalismus aufzeigen will.

Wir treten dafür ein, uns Freiräume zu erkämpfen; jede Nische, die sich uns bietet, kreativ und einfallsreich mit neuen Ideen auszufüllen. Bestehende linke Zentren und Projekte müssen verteidigt und gehalten, neue von uns in Anspruch genommen und aufgebaut werden.

Natürlich wollen wir den Kapitalismus zerstören. Aber diesem Zerstörerischem ruht auch etwas Schöpferisches inne. Widerstand bedeutet, Alternativen zu schaffen.

Dieses Papier ist sehr offen gehalten und spricht sehr verschiedene Menschen an. Mit Absicht. Wir wollen keine uniforme Gruppe sein, unsere Vielfalt ist unsere Stärke. Wir fordern alle GenossInnen, die sich mit unseren Grundsätzen identifizieren können, dazu auf, sich unserer Gruppe anzuschließen und die Linksjugend [`solid] zu einem offenen, radikalen, bunten, solidarischen, bewegungsorientierten und in jedem Falle linken Jugendverband zumachen. In diesem Sinne:

„Wir sind eine Armee der Träumer und deshalb sind wir unbesiegbar. Wie sollen wir auch nicht siegen, wenn wir alles drehen und wenden? Wir können gar nicht verlieren. Oder besser gesagt, wir verdienen nicht zu verlieren.“ – Subcommandante Marcos


wer wir sind …

Wir sind Azubis, Schüler_innen, Studierende, junge Erwerbstätige und Erwerbslose und engagieren uns gemeinsam gegen die großen und kleinen Ungerechtigkeiten des Alltags. Linksjugend [’solid] ist unsere Plattform, wo junge Menschen selbst Politik machen können – egal, ob sie schon länger dabei sind oder neu einsteigen wollen.

Wir greifen ein, denn die Gestaltung unseres Lebens wollen wir nicht Anderen überlassen. Unser Kampf gilt offensichtlichen sowie weniger sichtbaren Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnissen, unter denen wir und andere zu leiden haben. Selbstbestimmt wollen wir leben, statt uns von Märkten, Lehrer_innen, vom Staat oder gesellschaftlichen Normen herumkommandieren zu lassen.

Viele unserer heutigen Probleme hängen dabei mit der kapitalistisch organisierten Gesellschaftsform zusammen, welche zum Profitstreben zwingt und so Existenzängste, Armut und Naturzerstörung produziert.

was wir wollen…

Wir wollen ein schönes Leben für Alle organisieren. Doch ein Gesellschaftsmodell, dessen Antrieb es ist, aus Geld mehr Geld zu machen, steht dem nur im Weg. Heute entscheiden nicht die Menschen, sondern der Markt, wer was wie produziert. Doch seine Logik ist absurd, sie zwingt konkurrierende Unternehmen, den maximalen Profit zu erwirtschaften. Menschen und Natur sind Kostenfaktoren, die dabei beliebig ausgebeutet werden.

Die Profiterwartungen entscheiden, ob Getreide zu Nahrung oder Sprit verarbeitet wird. Obwohl immer weniger Arbeit nötig ist, werden die Einen immer stärker belastet und der Rest für überflüssig erklärt. Selbst in den Gewinnerregionen des Weltmarkts sind die Lebensumstände der Mehrheit unsicher und fremdbestimmt. Die Wenigsten wissen, wie sie nächsten Monat die Miete zahlen sollen. Burn-Out und Depressionen sind Volkskrankheiten geworden. Inmitten all dieses Elends bereichern sich einige Wenige am Leid der Anderen, leben in unvorstellbarem Luxus und tun alles dafür, dass sich daran auch in Zukunft nichts ändert.

Deshalb reicht es eben nicht, öfter mal zu Fuß zu gehen, statt mit dem Auto zu fahren. Oder dass Alle mal ein bisschen netter zueinander sind. Sondern wir müssen die Gesellschaft anders organisieren, also die Art und Weise, wie entschieden, produziert und verteilt wird, ändern.

Dafür müssen wir uns den Betrieb, unsere Städte und Straßen zurückholen. Wir kämpfen für die Demokratisierung aller Lebensbereiche, damit die Menschen über alles, was ihr Leben betrifft, selbst entscheiden können. Doch auch die Befürworter des Bestehenden sind gut organisiert. Nur, wenn wir uns zusammentun, werden wir gehört. Der Kampf für eine andere Gesellschaft beginnt jetzt. Was machst du?


Das komplette Programm der Linksjugend[’solid] wurde auf dem 1. Bundeskongress am 5. April 2008 in Leipzig beschlossen , geändert auf dem Bundeskongress vom 20./22. März 2009 in Mannheim und ist unter folgendem Link zu finden: www.linksjugend-solid.de/positionen/programm